Einen Notruf richtig absetzen

Bei einem Notfall zählt jede Sekunde. Daher sollte dieser so wenig Zeit wie möglich in Anspruch nehmen und mit möglichst präzisen Angaben abgesetzt werden. Dabei ist es völlig egal, ob Du vom Festnetz oder Handy den Notruf absetzt – die Notrufnummer der Feuerwehr und des Rettungsdienstes bleibt immer die 112. Diese gilt europaweit einheitlich.

 

Notruf absetzen oder nicht?

Zunächst einmal solltest Du kurz innehalten und überlegen, ob es sich bei dem vorliegenden Fall tatsächlich um eine akute Notlage handelt, die den Einsatz der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes erforderlich macht. Befinden sich nur wenige Zentimeter Wasser in deinem Keller oder ist ein Baum im privaten Garten umgestürzt? Dann handelt es sich in der Regel um kleine Delikte, die nichts für die Feuerwehr sind.

Gibt es ein Feuer, riecht es nach Gas, hat es einen schweren Verkehrsunfall gegeben, hat jemand eine akute medizinische Not oder ist Gefahr für Menschen, Tiere oder Sachwerte in Verzug? In solchen Fällen solltest Du zum Hörer greifen und keine Zeit verlieren!

Wähle die Notrufnummer 112 über dein Smartphone oder Telefon und warte, bis sich die Leitstelle der Feuerwehr meldet!

Was muss ich beim Notruf angeben?

Beim Absetzen eines Notrufs solltest Du dich dann immer am 5W-Schema (die fünf „W“) orientieren:

  1. Wo ist es passiert?
    Hier möglichst genaue Angaben über den Unfallort machen. Nur eine genaue Ortsangabe (Ort, Straße, Hausnummer, Etage, Wohnung oder Kilometerangabe) erspart den Einsatzkräften langes und unnötiges Suchen.
  2. Was ist passiert?
    Umschreibe das Ereignis bitte in kurzen Stichworten möglichst exakt.
  3. Wie viele (Menschen oder Tiere) sind verletzt und welche Erkrankung(en)/ Verletzung(en) sind erkennbar?
    Wie viele Menschen betroffen sind, ist wichtig für die Maßnahmen vor Ort und den späteren Abtransport mit Rettungs- und Krankenwagen.
  4. Wer meldet?
    Bitte nenne deinen Namen und eine Rückrufnummer für eventuelle Nachfragen.
  5. Warten auf Rückmeldung
    Lege dann nicht gleich auf, sondern warte auf weitere Fragen der Leitstelle!

Nach dem Auflegen, solltest Du dafür sorgen, dass Rettungskräfte vor Ort eingewiesen werden. Entweder erwartest Du unsere Einsatzkräfte zwecks gezielter Einweisung selbst oder beauftragst eine andere umstehende Person, auf sich aufmerksam zu machen.

Besonderheiten beim Notruf

Wichtiger Hinweis zum Ort des Notrufs: Begib dich bitte zum Wählen des Notrufs zunächst selbst aus dem Gefahrenbereich. Eigenschutz geht in jedem Fall vor! Außerdem sind lebensrettende Sofortmaßnahmen von dir unbedingt zuerst einzuleiten.

Achtung, Handybesitzer: Das Handy wählt je nach Funkzelle des mobilen Netzes automatisch die nächste Notrufleitstelle an. Diese könnte unter Umständen in einem anderen Zuständigkeitsgebiet liegen. 

Bitte bei Handys ohne SIM-Karte beachten: Seit dem 1. Juli 2009 können über Handys ohne eingelegte und betriebsbereite SIM-Karte keine Notrufe mehr abgegeben werden! Zuvor ging das noch. Hiermit wolle man dem Missbrauch des Notrufs Einheit gebieten. In Spitzenzeiten seien nach Angaben der Notruf-Abfragestellen nämlich über 80 Prozent aller Anrufe missbräuchlich gewesen. Das absichtliche oder wissentliche Absetzen eines unbegründeten Notrufes stellt in Deutschland eine Straftat dar (§ 145 StGB).

Wenn Du einmal unsicher bist, ob Du den Notruf wählen sollst oder lieber nicht, brauchst Du aber keine Angst haben: Rufe lieber einmal zu viel an als einmal zu wenig. Das geschulte Personal am Notruftelefon (Disponent/innen) wissen die Lage gut zu beurteilen. Der Notruf als solcher kostet nichts und Du musst auch nicht für einen Einsatz bezahlen, der sich am Ende doch als harmlos erwiesen hat.

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